Post-translationale Modifikationen (PTMs) sind hochdynamische und oftmals reversible Prozesse, bei denen die funktionalen Eigenschaften von Proteinen durch Addition chemischer Gruppen oder anderer Proteine an die Aminosäurereste verändert werden. Tubuline und damit Mikrotubuli (MTs) sind wichtige Zielsubstrate einer Vielzahl von PTMs, da sie eine Schlüsselposition im Zytoskelettaufbau und dadurch eine wichtige Rolle bei der neuronalen Entwicklung, beim Wachstum, der Zellmotilität und dem intrazellulären Transport einnehmen. Die post-translationalen Modifikationen umfassen unter anderem Tyrosinierung bzw. Detyrosinierung, α2-Tubulinformierung, Acetylierung, Phosphorylierung, Polyaminierung, Ubiquitinierung, Polyglutamylierung und Glycinierung (siehe Abbildung). Die meisten dieser PTMs erfolgen in der Regel an bereits in Mikrotubuli eingebauten Tubulin-Untereinheiten.
PTMs an Mikrotubuli generieren einen "Tubulin-Code", der die biologischen Funktionen des MT-Zytoskeletts beeinflusst. Die PTMs entfalten ihre Funktion hierbei durch Modulation höherer MT-Strukturen und/oder Interaktionen mit bestimmten MT-assoziierten Proteinen (MAPs, Motorproteine etc.). Mikrotubuli sind in praktisch jeder Zelle des Körpers an diversen biologischen Prozessen beteiligt. Wird dieses filigran regulierte System gestört, stellt das einen wichtigen Faktor bei der Entstehung und der klinischen Manifestation von Alzheimer, Parkinson und Krebs dar.
Antikörper | Klonalität | Isotyp/Quelle | Anwendungen |
Anti-Acetyl-α-Tubulin (Clone TEU318) | Monoclonal | Mouse IgG1 | ICC, WB |
Anti-Polyglutamylation Modification (Clone GT335) | Monoclonal | Mouse IgG1κ | EM, ICC, IP, WB |
Anti-Polyglutamylation Modification (Clone GT335) (Biotin) | Monoclonal | Mouse IgG1κ | ICC, IP, WB |
Anti-Polyglutamate chain (polyE) | Polyclonal | Rabbit | ICC, WB |
Janke, C. The tubulin code: Molecular components, readout mechanisms, and functions. J.Cell Biol. 206(4), 461-472 (2014).
Übersicht zu Tubulin-PTMs. Adaptiert von C. Janke; J. Cell. Biol. 206, 461 (2014).